
Die Schwanenrittersage von Kleve
Vor mehr als tausend Jahren saß die edle Beatrix traurig auf ihrer Burg. Sie war verzweifelt, denn ihr Vater war gestorben und es wurde erwartet, dass sie sich einen Mann nahm.
Eines schönen Tages wurde sie an den Fuß des Burgberges gerufen, wo sie etwas Seltsames sah: auf dem Rhein - heute Kermisdahl - näherte sich ein Schwan, der eine goldene Kette um den Hals trug und daran ein Schiffchen zog. In dem Schiffchen stand ein prächtiger Ritter. Als ihn der Schwan am Ufer absetzte, begehrte er, Beatrix zu sprechen. Er sagte, er sei gekommen, um ihr Land zu verteidigen und ihre Feinde zu besiegen. Nach kurzer Zeit verliebte sich Beatrix in den Schwanenritter und fragte ihn, ob er ihr Mann werden wolle. Er willigte ein, warnte sie aber, niemals nach seinem Namen und seiner Herkunft zu fragen.
Viele Jahre lebten Beatrix und der Schwanenritter glücklich zusammen mit ihren drei Söhnen. Als diese älter waren, bedrängten sie ihre Mutter, dem Vater die verbotenen Fragen zu stellen. Der Ritter antwortete traurig, er heiße Elias und komme aus dem irdischen Paradies.Im selben Moment tauchte der Schwan auf und verschwand mit dem Ritter.
Noch im gleichen Jahr starb Beatrix vor lauter Kummer.